Unser Versprechen

Als Dominikaner verbindet uns über Zeit und Ort hinweg das Versprechen der Profess. Das Wort Profess stammt vom lat. Wort profiteri ab und bedeutet öffentlich bekennen.
In die Hände unseres Oberen versprechen wir, nach einigen Jahren der Prüfung, uns bis zum Tode an den Orden zu binden.

Unser Versprechen beinhaltet vor allem den Gehorsam. Dieser orientiert sich an der Haltung Jesu gegenüber dem Vater. Jesus war gehorsam ist zum Tod am Kreuz. (vgl. Phil 2). Gott hat uns in seine Nachfolge gerufen, und auf diesen Ruf versuchen wir immer wieder zu hören. Dabei bedeutet Gehorsam, zuerst auf Gott, aber auch auf die Gemeinschaft und den jeweiligen Oberen zu hören. Unsere Form der gemeinschaftlichen Leitung des Ordens basiert auf der Überzeugung, dass wir im gegenseitigen Hören aufeinander den Willen Gottes entdecken können.

Dazu kommt die Armut. Sie hilft uns, wie Dominikus, arm dem armen Jesus nachzufolgen. Für uns Dominikaner ist die Armut aber kein Selbstzweck, sondern sie soll uns frei machen für unseren Dienst an den Menschen, für Predigt und Studium. Hier geht es nicht nur um materielle Besitzlosigkeit, sondern vor allem um eine geistliche Haltung: Was brauchen wir wirklich? Was bindet uns? Und was müssen wir vielleicht auch „lassen“, wie es Meister Eckhart formuliert hat.

Außerdem gehört zu unserem Versprechen die ehelose Keuschheit. Wir folgen damit dem Vorbild Jesu, der selber ehelos lebte. Das soll uns frei werden lassen für die Verkündigung des Wortes Gottes. Denn Keuschheit bedeutet nicht nur den Verzicht auf exklusive Beziehungen, sondern auch, sich selber immer wieder zurück zu nehmen und dem Anderen Raum zu gehen. Wir wollen uns so ganz Gott und seiner Frohen Botschaft hingeben, denn er hat uns gerufen und ihm allein wollen wir gehören.